Bemerkungen zum Test der Stiftung Warentest von Energiesparlampen im April 2010

Entgegen den vorangegangenen Testergebnissen der Stiftung Warentest scheiden in dem aktuellen Testergebnis nur sehr wenige Energiesparlampen gut ab. Die große Masse der Lampen hat lediglich die Benotung Ausreichend oder Mangelhaft erhalten. Woher kommt das schlechte Abschneiden von Energiesparlampen in diesem Test und wie ist es zu bewerten? Diese Fragen sollen nachfolgend stichpunktartig geklärt werden.

1.    Strengere Prüfkriterien.

Dies ist wohl der wichtigste Grund für das schlechte Abschneiden von vielen Energiesparlampen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Tests zu diesem Thema wurden einige Prüfkriterien deutlich verschärft. 

2.    Teure Energiesparlampen besser?

  • Tendenziell lässt sich in dem Test erkennen, dass die teureren Lampen besser abschneiden.  Leider wurden die „hochwertigsten“ Produktlinien der Markenhersteller nur in Sonderverwendungszwecken (dimmbar, Reflektor) getestet.
  • Jedoch haben in dem Test sehr viele günstige Lampen im Vergleich zu den vorangegangenen Tests Einzug erhalten die Eigenmarken von Baumärkten o.ä. darstellen. Dies heißt jedoch nicht, dass diese zwangsweise schlecht sind. Es wird jedoch in Zukunft schwer zu erfassen sein, was sich hinter diesen Lampen verbirgt. Denn wenn die Baumarktkette xy in diesem Jahr eine 11 Watt Lampe in Röhrenform unter der Eigenmarke vertreibt, bedeutet dies noch nicht, dass die Lampen die im nächsten Jahr unter der Eigenmarke vertrieben werden vom gleichen Hersteller stammen.

3.    Strenge Abwertekriterien

Neben den strengen Prüfkriterien hat die Stiftung Warentest in diesem Test auch sehr strikte Kriterien definiert, die zu generellen Abwertungen führen. So kann eine Lampe di ein der Schaltfestigkeit „ausreichend“ abgeschnitten hat maximal noch ein „befriedigend“ erhalten, auch wenn Sie in allen anderen Disziplinen ein sehr gut erreicht hätte (Beispiel: Schalthäufigkeit ist aber für eine Lampe die Dauerhaft z.B. in einem Schaufenster brennt überhaupt nicht relevant=> eine befriediegende Lampe kann für diesen Einsatzzweck perfekt also eigentlich sehr gut sein.)

 Das gleiche gilt für den Bereich der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC)  und des Quecksilbergehaltes  in der Kategorie „Umwelt und Gesundheit“

Ähnlich verhält es sich mit der Deklaration. Hier konnte es sogar sein, dass Lampen die besser abschnitten als die Angaben auf der Verpackung dafür am Ende schlechter benotet wurden.

4.    Leistungsstarke Lampen schneiden besser ab

In dem Test wurde der Quecksilbergehalt der Energiesparlampen je Lichtmenge bestimmt, ebenso wie der Primärenergieaufwand (Herstellung, Betrieb, Entsorgung) je Lichtmenge. Naturgemäß schneiden bei solchen Vergleichen die leistungsstarken Lampen wesentlich besser ab, da sie i.d.R. eine wesentlich größere Lichtmenge pro Nutzlebensdauer abgeben.

Fazit:

Insgesamt liefert der Test sehr gute und detaillierte Daten zu Energiesparlampen. Leider ist die Vergleichbarkeit der Testergebnisse mit früheren Tests nicht gegeben und einige Bewertungskriterien werden auch nicht mit den dazugehörigen Werten belegt. Ein tieferes Hinterfragen des Testes ist daher schwierig, wodurch sich die Stiftung Warentest natürlich auch weniger angreifbar macht. Einige Energiesparlampen aus dem Test können durchaus gute oder sehr gute Dienste im Praxiseinsatz leisten, auch wenn Sie in dem Test nur ein „ausreichend“ erhalten haben. Es bleibt daher nach wie vor sehr wichtig zu schauen, welches Leuchtmittel man für welche Zwecke einsetzt. Eine Energiesparlampe die keine Angabe zur Schaltfestigkeit hat im Treppenhaus einzusetzen ist sicherlich wenig sinnvoll. Im Wohnzimmer wo das Licht dagegen lange am Stück brennt kann diese Lampe sehr wohl Sinn machen.